Medizinische Abteilung

unseres Produktionswerks in Spanien

Datum: 31. August 2020

Die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter ist für uns von entscheidender Bedeutung. Deshalb haben wir uns zum Ziel gesetzt, das Arbeitsunfallrisiko in unseren 13 Produktionsstätten der RONAL GROUP zu minimieren. Sollte ein Mitarbeiter dennoch krank sein, sich unwohl fühlen oder verletzen, kümmert sich die medizinische Abteilung eines jeden Werks gerne um den Kollegen. Was geschieht jedoch in einem unvorhergesehenen Fall, wie beispielsweise Anfang des Jahres in unserem Werk in Spanien?

In unserem spanischen Produktionswerk in Teruel erlitt ein Mitarbeiter der Lackieranlage während der Nachtschicht einen Herzinfarkt. Bis zum Eintreffen des Krankenwagens führte eine Gruppe von Kollegen aus derselben Abteilung eine Herzmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung durch. Den Ärzten zufolge, die eine halbe Stunde nach dem Notruf eintrafen, haben das Eingreifen und das Engagement unserer Mitarbeiter diesem Arbeiter das Leben gerettet.

Wir haben diese Gelegenheit zum Anlass genommen, um unsere medizinische Abteilung vor Ort zu ihren Aufgaben und zum mutigen Akt der Kollegen zu befragen.

Mercy und Cristina, seit wann arbeiten Sie für die RONAL GROUP und was sind Ihre täglichen Aufgaben im Werk?

Mercy:
Ich bin seit November 2019 als Betriebsärztin bei RONAL Ibérica tätig.

Cristina:
Ich arbeite seit April 2018 als diplomierte Krankenschwester im Unternehmen.

Zu den täglichen Aufgaben, die wir in unserer Praxis hier ausführen, zählen unter anderem Blutdruckmessung und die Überwachung von Arbeitnehmern mit Bluthochdruck, Verabreichung von Impfungen, Erste Hilfe bei Wunden und Verbrennungen sowie deren weitere Überwachung, das Anlegen von Kompressions- und Ruhigstellungsverbänden, die Entfernung von Fremdkörpern aus den Augen, Terminplanung jährlicher ärztlicher Untersuchungen in Zusammenarbeit mit dem externen Gesundheitsüberwachungsdienst, administrative Angelegenheiten im Bereich der Gesundheit, Ersatz/Nachfüllung von Erste-Hilfe-Kästen und die Überprüfung von AED (automatisierter externer Defibrillator).

Mit welchen Problemen kommen Mitarbeiter üblicherweise zu Ihnen?

Eine der häufigsten Ursachen für das Aufsuchen unserer Praxis sind Muskelverletzungen aufgrund von Überanstrengung. Daher veranstalten wir Tagungen zum Thema Haltungssensibilisierung und Dehnung, die von einer Physiotherapeutin abgehalten werden, die eine halbe Stunde lang Dehnungsübungen durchführt und den Mitarbeitern erklärt, wie sie Verletzungen bei der Ausübung ihrer Arbeit vermeiden können. Derartige Veranstaltungen finden großen Anklang bei den Mitarbeitern.

Dank der Vorsorgemaßnahmen und dem Team der Gesundheitsüberwachung verringert sich einerseits die Zahl der Arbeitsunfälle stetig, es gibt jedoch immer noch den einen oder anderen Einzelfall. Andererseits spielt der ärztliche Dienst des Unternehmens eine immer wichtigere Rolle bei den Mitarbeitern, die nicht nur in einem Notfall zu uns kommen, sondern auch, um zu erfahren, was sie für eine bessere Gesundheit tun können und wie sie Gefahrensituationen vermeiden können.

Was gefällt Ihnen am besten an Ihrer Arbeit? Was sind die wichtigsten Herausforderungen?

Was uns an unserer Arbeit am besten gefällt, ist die Möglichkeit, Arbeitnehmern in Notsituationen zu helfen und dazu beitragen zu können, gesundheitsgefährdende Situationen zu vermeiden.

Unserer Meinung nach bestehen die wichtigsten Herausforderungen des ärztlichen Dienstes darin, Schäden nach möglichen Vorfällen während der Arbeitszeit zu minimieren und ein Vertrauensverhältnis zu den Arbeitnehmern aufzubauen, damit sie den Service als einen Verbündeten innerhalb des Unternehmens betrachten.

Was halten Sie von dem Eingreifen Ihrer Kollegen während der Nachtschicht?

Das war eine wahre Heldentat und sie haben echte Führungsstärke bewiesen. In solchen Situationen neigen viele Menschen dazu, zu erstarren und nichts zu tun, ganz im Gegensatz zu unseren Mitarbeitern, die sofort fachkundig Erste Hilfe leisteten und eine HLW (Herz-Lungen-Wiederbelebung) durchführten und so ihrem Kollegen das Leben retteten. Ohne ihr Handeln hätten die Folgen fatal sein können.

Werden die Mitarbeiter regelmäßig geschult, um auf diese Art von Situationen vorbereitet zu sein?

An unserem Standort werden die Mitarbeiter regelmäßig in Erster Hilfe und im Umgang mit halbautomatischen Defibrillatoren geschult. Ebenso verfügen wir über fünf halbautomatische Reanimationsgeräte in den beiden Werken des Unternehmens, die im Bedarfsfall sofort einsetzbar sind, wie es in diesem Fall geschehen ist.

Zum Zeitpunkt des Herzinfarkts waren fünf Kollegen aus der Lackiererei (Fernando, 25 Jahre bei RONAL, Verantwortlicher Lackiererei, José, 20 Jahre bei RONAL, David, 20 Jahre bei RONAL, Josua, 6 Monate bei RONAL und Ángel, 2 Jahre bei RONAL) sowie ein Wartungstechniker (Manuel, 8 Monate bei RONAL) vor Ort. Wir haben auch die beteiligten Kollegen befragt:

Wie habt ihr die Situation erlebt?

Aufgeregt, aber mit klarem Kopf, was zu tun ist.

Wusstet ihr sofort genau, dass ihr handeln und helfen müsst?

Vom ersten Moment an erkannten wir die Anzeichen eines Herzinfarkts und handelten nach dem Erste-Hilfe-Protokoll.

Antonio, jener Arbeiter, der den Herzinfarkt erlitt, spricht mit uns am Telefon:

Ich werde meinen Kollegen ewig dankbar sein! Ihrem schnellen Handeln und ihrem Mut habe ich es zu verdanken, dass ich noch am Leben bin. Ich weiß, dass ihr mir das Leben gerettet habt, Kumpels!

Hinweis:
Die Fotos wurden vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie aufgenommen.