RONAL GROUP unterstützt Team KA-RaceIng

in der Formula Student – Teil 2

Datum: 27. März 2019
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Im zweiten Teil unseres Interviews mit Christian Götz erzählt das ehemalige aktive Mitglied des Teams KA-RaceIng des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) von den Herausforderungen, Vorteilen und Highlights seiner Formula Student Zeit.

Christian, wie verbindest du das Formula Student Engagement mit deinem Studium?

Man möchte viel Zeit in das Projekt investieren, da es einem sehr am Herzen liegt und auch großen Spaß macht. Da ich einerseits viele praktische Erfahrungen sammeln und andererseits meine Arbeit natürlich auch so gut wie möglich machen wollte, habe ich das Studium ein Jahr ausgesetzt und mich voll auf die Formula Student konzentriert. Ich sehe das aber keineswegs als verlorene Zeit an, weil man sehr viel lernt und auf viele Dinge einen neuen Blickwinkel bekommt, was von Unternehmen auch anerkannt wird.

Was war für dich die größte Herausforderung in der Formula Student Zeit?

Das Schwierigste ist tatsächlich, sich in wirklich kurzer Zeit in den speziellen Themenbereich des entsprechenden Bauteils einzulesen und sich sehr viel Know-how und Fachwissen anzueignen. Die Grundlagen sind bereits aus dem Studium bekannt, aber so detailliert und akribisch setzt man sich in der Universität damit nicht auseinander. Das würde absolut den Rahmen sprengen, zumal die ersten vier Semester eher dem Grundstudium dienen. Es bleiben einem dann lediglich drei Monate Zeit, um sein Bauteil zu entwickeln. Das ist meiner Meinung nach die größte Herausforderung: Seinen Wissensstand in so kurzer Zeit von 0 auf 100 zu bringen und ein gutes Ergebnis damit zu erzielen.

Was war dein persönliches Highlight in dieser Zeit?

Mein Highlight war der Rollout Ende April, als wir die fertigen Autos das erste Mal vor vielen Leuten präsentiert haben. Man erzählt seiner Familie und seinen Freunden im Vorfeld eine Menge von dem Projekt, aber die können sich oft nicht viel darunter vorstellen. Zum Rollout kommen dann alle und sehen, was wir als Team in den letzten sechs Monaten geleistet haben. Wenn man die Fahrzeuge da stehen sieht, ist man schon sehr stolz und weiß, dass sich jede Sekunde an Arbeit, die darin steckt, absolut gelohnt hat. Es ist der Moment, auf den man die ganze Zeit hinarbeitet und für den alles fertig und perfekt sein soll.

Welche Vorteile siehst du beruflich für dich durch die Teilnahme an der Formula Student?

Zum einen entwickelt man sich menschlich weiter, da im Team ein hohes Maß an Kommunikation gefordert ist, man sich teilweise auch in unterschiedlichen Sprachen abstimmen muss und lernt, Kompromisse einzugehen, um gemeinsam die optimale Lösung zu finden. Zum anderen bekommt man in technischer Hinsicht ganz neue Einblicke in viele Sachen. Man spezialisiert sich zwar in dem Bereich, in dem man das Bauteil entwickelt, aber erfährt auch allgemein sehr viel über Rennwagen und Fahrzeugtechnik. Über den Bereich des elektrischen Antriebsstrangs hinweg habe ich auch in Sachen Fahrwerk, Aerodynamik, Verbrennungsmotor etc. dazugelernt. Durch die Zusammenarbeit bekommt man einfach einen sehr guten breiten Einblick. Außerdem ist alles, was wir machen, hochaktuell und auf dem neuesten Stand. Unser Ziel ist es, das schnellste Auto zu entwickeln und die maximale Performance herauszuholen. Daher versuchen wir natürlich, die besten Produkte zu verwenden. Darüber hinaus kann man bei KA-RaceIng im Gegensatz zum Studium den gesamten Entwicklungsprozess von Anfang bis Ende praktisch miterleben. D.h., man entwirft nicht nur das Bauteil am Computer und simuliert, sondern hält schließlich auch das fertige Produkt in der Hand und hofft, dass alles so klappt, wie man es sich vorgestellt hat und dass es den Belastungen standhält.

Christian, du hast jetzt fast deinen Bachelor in der Tasche. Was möchtest du Studienanfängern mit auf den Weg geben?

Sie sollten während des Studiums auf jeden Fall etwas Praktisches machen; sei es ein Engagement in der Formula Student, in einer anderen Hochschulgruppe oder ein Praktikum in einem Unternehmen, damit sie wissen, wofür sie das Ganze lernen. Durch praktische Erfahrungen kann man sich alles einfach viel besser einprägen. Seit dem Jahr bei KA-RaceIng gehe ich mit ganz anderen Augen in die Vorlesungen. Davor habe ich gelernt, weil es mir mehr oder weniger Spaß gemacht hat und vor allem, um die Prüfungen zu bestehen. Jetzt gehe ich in die Uni und weiß, wofür die ganze Theorie nützlich ist und möchte mich unbedingt weiterentwickeln, weil es so viele spannende Dinge gibt, die man noch nicht kennt. Der direkte Anwendungsbezug ist viel klarer als vorher.

Christian, danke für das informative Interview! Wir wünschen dir weiterhin viel Spaß und Erfolg im Studium!

Das Interview führten Mike Nagel und Dennis Freier von der RONAL TECHNOLOGIE GmbH.