RONAL GROUP unterstützt Team KA-RaceIng

in der Formula Student

Datum: 20. März 2019
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Wie im vergangenen Jahr sponsert die RONAL GmbH auch 2019 eines der drei Rennfahrzeuge des Teams KA-RaceIng des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), mit dem die Studenten am internationalen Konstruktionswettbewerb Formula Student teilnehmen werden.

Die Formula Student wurde 1981 in den USA als Konstruktionswettbewerb für Studenten ins Leben gerufen. Inzwischen gibt es weltweit mehr als ein Dutzend Wettbewerbe, in denen Teams mit ihren selbstentwickelten Rennwagen gegeneinander antreten.

Bei der Konstruktion des einsitzigen Fahrzeugs ist das Gesamtpaket entscheidend: Neben der Schnelligkeit sind sehr gute Fahreigenschaften wie Beschleunigung und Bremskraft ebenso wichtig wie Ästhetik, Ausdauer und Komfort. Auch die Finanz- und Vertriebsplanung wird von der Jury, bestehend aus Experten der Motorsport-, Automobil- und Zulieferindustrie, als Teil des Gesamtkonzepts bewertet. In Deutschland präsentieren die Studenten ihre selbst konstruierten Rennwagen an der jährlichen Formula Student Germany am Hockenheimring, die dieses Jahr vom 5. bis 11. August stattfindet.

Wir haben mit Christian Götz, Team-Mitglied im Jahr 2018, auf die vergangene Saison zurückgeblickt.

Christian, welche Fahrzeuge habt ihr in der Saison 2018 eingesetzt und wodurch zeichnen sie sich aus?

Wir haben ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, ein Elektroauto mit vier Elektromotoren und einen autonom fahrenden Rennwagen entwickelt, der den aus Hütchen bestehenden Parcours komplett selbstständig bewältigt. Ich war im Team Elektroauto/elektrischer Antriebsstrang und habe dort das Getriebe entwickelt.

Wie bist du zur Formula Student gekommen?

Eigentlich durch meinen Mitbewohner, der schon zu Beginn des Studiums auf einer Informationsveranstaltung an der Uni war. Ich bin dann nach dem dritten Semester einfach mal zu einem Infoabend mitgegangen, da ich fand, dass das Ganze eine coole Sache ist, und bin so zu KA-RaceIng gekommen. Davor habe ich es auch nicht gekannt.

Was waren eure Aufgaben und Ziele zu Saisonbeginn und wie habt ihr sie umgesetzt?

Prinzipiell bekommt jeder am Anfang ein Bauteil zugewiesen, das er in der Saison entwickeln soll. Unsere Ziele sind je nach Fahrzeug unterschiedlich, sei es in Bezug auf Gewicht, Aerodynamik oder Fahrwerk. Bei unserem Rennwagen mit Verbrennungsmotor, dem KIT18c, sah das grundsätzliche Fahrzeugkonzept eine Weiterentwicklung des Autos aus dem Vorjahr vor, jedoch mit einigen entscheidenden Veränderungen wie der Implementierung eines Turboladers und einem neu entwickelten Aerodynamikpaket. Durch professionelles Projektmanagement und die tatkräftige Unterstützung durch RONAL und all unsere Partner konnten wir die Fertigungsphase bereits vor dem Rollout Ende April fast vollständig abschließen. Bis zum ersten Event in Ungarn (Formula Student East) sammelten wir so über 500 wertvolle Testkilometer.

Bei unserem elektrisch angetriebenen Fahrzeug KIT18e wurde es nach drei Jahren Zeit für einen Wandel, der Innovationen in allen Bereichen mit sich brachte. Hier wurden nicht nur neue Motoren und ein neues Batteriesystem entwickelt, sondern auch das Fahrwerk, die Aerodynamik und vor allem das Monocoque (Fahrgestell) wurde neu konzipiert.

Beim driverless KIT18d hat sich das Software- und Hardware-Konzept stark verändert. Neben einer Weiterentwicklung des selbst geschriebenen Algorithmus konnten wir durch neue Sensortechnologien und -platzierungen schon früh in der Saison überzeugen. Mit insgesamt vier LiDAR Sensoren und drei Kameras haben wir unsere Performance nochmal verbessern können. Um das Sichtfeld zu erhöhen und Gewicht einzusparen, haben wir unsere Front- und Heckflügel entfernt. Die Entscheidung, Aerodynamik-Pakete zu entfernen, beruht auf den Ergebnissen unserer Rundenzeitsimulation.

Was studierst du und wie passt das zu dem Projekt und deinen Aufgaben?

Ich studiere Maschinenbau im 6. Semester, was perfekt passt. Ich wollte im Team ein mechanisches Bauteil übernehmen, um meine im Studium erworbenen Kenntnisse praktisch anwenden und weiter vertiefen zu können. Zudem war es mir wichtig, mehr über die Konzeptionierung elektrischer Antriebe zu erfahren. Insofern war die Getriebe-Entwicklung im elektrischen Antriebsstrang die optimale Aufgabe für mich.

Studieren alle Team-Mitglieder diese Fachrichtung bzw. was studieren sie?

Natürlich haben wir traditionell viele Maschinenbauer in unserem Team, aber wir haben auch viele Elektrotechniker und Mechatroniker, teilweise Informatiker sowie Leute, die Wirtschaftsingenieurwesen studieren und z.B. das Marketing übernehmen. Pro Jahr haben wir ca. 80 aktive Team-Mitglieder und darüber hinaus noch viele Alumni, die mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Lesen Sie nächste Woche Teil 2 des Interviews!

Titelfoto: Daniel Peter